Unikat
Als Unikat (Einzelstück) darf nur eine Puppe bezeichnet werden, die in ihrer
Gesamtheit, inklusive der Ausstattung, von einem einzigen Künstler entworfen
und hergestellt wird. Das sind alle Puppen aus Modelliermassen, die nicht mit
speziellen Formen, sondern direkt aus der Hand modelliert werden (z.B. Cernit,
Keramiplas, Holzmehl). Es können auch Porzellanpuppen sein. Aber nur, wenn der
Künstler die Form tatsächlich nur einmal verwendet, ist es ein wirkliches
Unikat.
Limitierte Serie
Bei den limitierten Serien (auf eine Stückzahl begrenzte Serie) wird auf die
Auflagenhöhe und die Serienformen geachtet.
Gewöhnliche Serie
Eine gewöhnliche Serie ist eine unlimitierte Reihe von Puppen, meist aus
Porzellan oder aus anderen gießfähigen Materialien unter Verwendung von Formen,
die alle ganz genau gleich aussehen, inklusive der Bekleidung, der Augenfarbe
und der Perücke. Wichtig ist hier, dass alle Puppen identisch sein müssen, im
Unterschied zur Varioserie.
Varioserie
Die Varioserie umschreibt eine veränderliche oder veränderte Serie. Die
einzelnen Puppen einer Serie sind vom Künstler selbst entworfen und gefertigt,
vom ihm selbst jedoch mehrfach verändert worden. Es entstehen gänzlich
unterschiedliche Puppen, bei denen kaum eine mehr der anderen gleicht, obwohl sie
alle aus einer Form stammen. Allein die Wahl unterschiedlicher Perücken,
Augenfarbe und Bekleidung können das Gesamtbild zweier ursprünglich gleicher
Puppen beträchtlich verändern. Auch ein "Geschlechtswandel" vom
Mädchen zum Jungen ist möglich und erlaubt. Diese Puppen werden auch häufig
fälschlicherweise als Unikate angeboten.
Je niedriger die Limitierung, umso interessanter ist eine Serienpuppe für den
Sammler.
Modell- oder Werkstattarbeit Hier entwirft ein Künstler den Prototyp, also das Muster einer Puppe, lässt
aber die limitierte Serie in seiner eigenen Werkstatt von seinen Mitarbeitern
anfertigen. Dabei schaltet er sich in verschiedene Produktionsvorgänge auch
persönlich ein, wie beim Abschleifen des Kopfes, beim Augeneinsetzen oder der
Bemalung. Wichtig ist hier, dass der Künstler die Produktion ständig überwacht,
die Endkontrolle vornimmt und jede einzelne Puppe für den Verkauf freigibt.
Die Auflagenhöhe liegt hier in der Regel zwischen 25 bis 50 Stück.
Designerpuppe Gibt aber ein Künstler seinen Prototyp außer Haus, um ihn in einer anderen
Werkstatt vervielfältigen zu lassen, und kann daher nicht mehr den Produktionsablauf
beeinflussen, dann spricht man von einem Künstlerdesign oder von einer
Designerpuppe. Diese Produktionsserien sind entweder zeitlich oder
stückzahlmäßig begrenzt und künstlerisch wie handwerklich sehr unterschiedlich
zu bewerten.
Reproduktionen Reproduktionen aus Porzellan (aufgrund frei käuflicher Formen)
Fertige, im Fachhandel erhältliche Formen werden mit Porzellan ausgegossen und
eventuell nachmodelliert, eigene Puppen entstehen. Es gibt keinerlei Kontrolle,
wieviele Reproduktionen einer Puppe auf dem Markt sind. Sie werden oft ebenso
unter dem Begriff Künstlerpuppe angeboten, wobei der Zusatz "Repro"
nicht immer angewiesen wird.