Puppenfibel Seite 1:

Info Limitierungen


Unikat
Als Unikat (Einzelstück) darf nur eine Puppe bezeichnet werden, die in ihrer Gesamtheit, inklusive der Ausstattung, von einem einzigen Künstler entworfen und hergestellt wird. Das sind alle Puppen aus Modelliermassen, die nicht mit speziellen Formen, sondern direkt aus der Hand modelliert werden (z.B. Cernit, Keramiplas, Holzmehl). Es können auch Porzellanpuppen sein. Aber nur, wenn der Künstler die Form tatsächlich nur einmal verwendet, ist es ein wirkliches Unikat.

Limitierte Serie
Bei den limitierten Serien (auf eine Stückzahl begrenzte Serie) wird auf die Auflagenhöhe und die Serienformen geachtet.

Gewöhnliche Serie
Eine gewöhnliche Serie ist eine unlimitierte Reihe von Puppen, meist aus Porzellan oder aus anderen gießfähigen Materialien unter Verwendung von Formen, die alle ganz genau gleich aussehen, inklusive der Bekleidung, der Augenfarbe und der Perücke. Wichtig ist hier, dass alle Puppen identisch sein müssen, im Unterschied zur Varioserie.

Varioserie
Die Varioserie umschreibt eine veränderliche oder veränderte Serie. Die einzelnen Puppen einer Serie sind vom Künstler selbst entworfen und gefertigt, vom ihm selbst jedoch mehrfach verändert worden. Es entstehen gänzlich unterschiedliche Puppen, bei denen kaum eine mehr der anderen gleicht, obwohl sie alle aus einer Form stammen. Allein die Wahl unterschiedlicher Perücken, Augenfarbe und Bekleidung können das Gesamtbild zweier ursprünglich gleicher Puppen beträchtlich verändern. Auch ein "Geschlechtswandel" vom Mädchen zum Jungen ist möglich und erlaubt. Diese Puppen werden auch häufig fälschlicherweise als Unikate angeboten. 

                                                     

Kleinstserie
Limitierung bis 10 Stück

Kleinserie
Limitierung bis maximal 25 Stück

Zertifikatbeispiel:
"limit. Kleinserie-Vario 7/10"

Je niedriger die Limitierung, umso interessanter ist eine Serienpuppe für den Sammler.

Modell- oder Werkstattarbeit
Hier entwirft ein Künstler den Prototyp, also das Muster einer Puppe, lässt aber die limitierte Serie in seiner eigenen Werkstatt von seinen Mitarbeitern anfertigen. Dabei schaltet er sich in verschiedene Produktionsvorgänge auch persönlich ein, wie beim Abschleifen des Kopfes, beim Augeneinsetzen oder der Bemalung. Wichtig ist hier, dass der Künstler die Produktion ständig überwacht, die Endkontrolle vornimmt und jede einzelne Puppe für den Verkauf freigibt.
Die Auflagenhöhe liegt hier in der Regel zwischen 25 bis 50 Stück.

Designerpuppe
Gibt aber ein Künstler seinen Prototyp außer Haus, um ihn in einer anderen Werkstatt vervielfältigen zu lassen, und kann daher nicht mehr den Produktionsablauf beeinflussen, dann spricht man von einem Künstlerdesign oder von einer Designerpuppe. Diese Produktionsserien sind entweder zeitlich oder stückzahlmäßig begrenzt und künstlerisch wie handwerklich sehr unterschiedlich zu bewerten.

Reproduktionen
Reproduktionen aus Porzellan (aufgrund frei käuflicher Formen)
Fertige, im Fachhandel erhältliche Formen werden mit Porzellan ausgegossen und eventuell nachmodelliert, eigene Puppen entstehen. Es gibt keinerlei Kontrolle, wieviele Reproduktionen einer Puppe auf dem Markt sind. Sie werden oft ebenso unter dem Begriff Künstlerpuppe angeboten, wobei der Zusatz "Repro" nicht immer angewiesen wird.


copyright: Angelika Fischer (2009)